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Derselbe Beruf bis zur Rente? Da geht noch was!
Ein und denselben Beruf bis zur Rente durchzuziehen kam Bernhard Kittl aus Oberbayern nie in den Sinn. Er sucht die Herausforderung. Aktuell ist er stellvertretender Marktleiter in einem Baumarkt. Ein wichtiger Schritt: seine Aufstiegsfortbildung zum Wirtschaftsfachwirt.
Seine Neugierde und ein gutes Gespür für Menschen haben ihn beruflich dahin gebracht, wo er heute steht. Bernhard Kittl startete als staatlich geprüfter Kinderpfleger ins Berufsleben. Doch ihn reizten stets auch kaufmännische Aufgaben. Nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem Baumarkt in Piding stieg er dort zum Bereichsleiter auf. Während seiner anschließenden Weiterbildung zum Geprüften Wirtschaftsfachwirt konnte er erste Erfahrungen für seine nächste Position sammeln: stellvertretender Marktleiter in Freilassing. Heute verantwortet der 29-Jährige* unter anderem die Werbung für den gesamten Markt.
In der Schule habe ich mir meine Dreier erkämpfen müssen. Deshalb freue ich mich besonders, dass ich diesen Abschluss geschafft habe. Ich bin stolz auf mich und meine Leistung! Bernhard Kittl, stellvertretender Marktleiter
Vier Fragen an Bernhard Kittl
Was hat Sie motiviert, eine Weiterbildung zu absolvieren?
Ich habe gemerkt, dass mir das Führen von Menschen einfach Spaß macht. Und ich wollte mir weitere Türen offenhalten. Deshalb die Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Wirtschaftsfachwirt: Sie deckt ein breites Wissensspektrum ab. Ob Industriebetrieb, Einkauf, Logistik oder Unternehmensführung – ich habe überall Einblick bekommen und bin nicht an den Handel gebunden. Das ist eine super Basis, auf der ich weiter aufbauen kann und dank der ich flexibel einsetzbar bin.
Bernhard Kittl absolvierte die Weiterbildung zum Geprüften Wirtschaftsfachwirt berufsbegleitend von 2020 bis 2022 bei der IHK Akademie Traunstein. Sein Arbeitgeber ermöglichte es ihm, seine Arbeitszeit zu reduzieren und an die Unterrichtszeiten anzupassen. Der Wirtschaftsfachwirt ist ein öffentlich-rechtlich anerkannter Abschluss auf Meisterebene.
Wie hat sich Ihre berufliche Situation durch die Weiterbildung geändert?
Durch meinen Abschluss bin ich auf die Ebene des mittleren Managements aufgestiegen. Dadurch hat sich vieles verändert. So bin ich statt für einen jetzt für alle Bereiche im Markt verantwortlich und leite 30 Mitarbeitende statt zehn. Außerdem ist eine meiner zentralen Aufgaben nun die Werbung. Alles in allem habe ich viel mehr Verantwortung. Ich muss immer auf dem Laufenden sein und genau überlegen, wie ich das Personal und meine eigenen Aufgaben einteile.
Ich bin noch nicht an dem Punkt, wo ich sage, so soll es bleiben. Als Nächstes möchte ich den Geprüften Betriebswirt machen. Bernhard Kittl
Welche Erfahrungen sind für Sie in der Rückschau am wichtigsten?
Ich bin dankbar, dass das alles so unkompliziert funktioniert hat. Bei uns sind die Strukturen sehr flexibel und die Entscheidungswege kurz. Als ich die Aufstiegsfortbildung begonnen habe, wurden sofort die Stunden reduziert, sodass ich genug Zeit zum Lernen hatte. Und ich konnte an den Tagen, an denen ich Unterricht hatte, früher gehen. Es war ein gutes Gefühl, zu sehen, dass ich so viel Unterstützung bekomme. In Bezug auf die Inhalte war für mich der Bereich Personalführung wichtig. Es braucht viel Feingefühl, um herauszufinden, wo der Schuh drückt. Das fordert mich immer wieder heraus. Gleichzeitig macht es mir Spaß, die Mitarbeitenden zu fördern.
Welche Tipps haben Sie für andere, die mit dem Gedanken spielen, eine Weiterbildung zu machen?
Das Durchhalten ist am wichtigsten und gleichzeitig am schwierigsten. Bei mir gab es auch diese Momente, in denen ich dachte: Das schaffe ich nie. Aber ich habe mir den Lernstoff Stück für Stück zum Durcharbeiten vorgenommen und bin drangeblieben. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Bernhard Kittl ergriff selbst die Initiative und informierte sich bei der IHK Akademie Traunstein über die Aufstiegsfortbildung und Fördermöglichkeiten. Er finanzierte seine Weiterbildung zum großen Teil über das Aufstiegs-BAföG und den Meisterbonus, selbst steuerte er ca. 500 Euro bei.
*Altersangabe zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahr 2024